In einer 500-g-Packung geröstetem Kaffee stecken ca. 2,5 kg Kaffeekirschen, die auf verschiedene Weisen geerntet werden. Aber welche Erntemethode passt zu welchem Kaffee?
Picking
Die wohl aufwendigste Erntemethode ist das Pflücken von Hand, das Picking. Dabei werden nur die reifen Kaffeekirschen einzeln per Hand gepflückt. Aufgrund der unterschiedlichen Reifegrade der Früchte wird dieser Ernteprozess mehrfach wiederholt, bis alle Früchte geerntet sind.
Vor allem bei Arabica-Kaffees, die später nass aufbereitet werden, findet diese sehr zeit- und kostenintensive Erntemethode Anwendung
Stripping
Beim Stripping werden meist Tücher auf dem Boden rund um die Kaffeepflanzen ausgebreitet. Ist der Großteil der Kaffeekirschen reif, werden alle Früchte von Hand in einem Zug vom Zweig abgestreift, so dass sie auf den Tüchern landen und einfach eingesammelt werden können. Im Nachgang werden noch Blätter und Zweige sowie überreife und unreife Kirschen aussortiert. Eine althergebrachte Methode, die bis heute sowohl bei der Ernte von Robusta als auch Arabica weit verbreitet ist.
Maschinelle Erntemethode
Obwohl Kaffeepflanzen empfindlich sind und mit großer Sorgfalt behandelt werden müssen, gibt es auch die maschinelle Erntemethode. Vor allem auf flachen Großplantagen wie in Brasilien und teilweise in Vietnam werden Erntemaschinen eingesetzt. Diese Maschinen „kämmen“ die Äste der Kaffeepflanzen, so dass die geernteten Kaffeekirschen in Fangkörbe fallen. Jedoch ist vor der Weiterverarbeitung wie auch beim Stripping das Aussortieren von Pflanzenresten sowie überreifen und unreifen Kirschen notwendig.
Bei dieser sehr effizienten Erntemethode sind die Kosten weitaus geringer als bei den anderen beiden Methoden, doch zahlt die Kaffeepflanze dafür auch einen hohen Preis.
Frisch geerntete Kaffeekirschen sind nur sehr kurz lagerfähig, deshalb muss nach der Ernte rasch mit der Verarbeitung begonnen werden.
